Mittwoch, 4. Juli 2012

Der größte Feind

kann einen nicht so verletzen und enttäuschen wie der beste Freund.
Und so sitze ich hier und ihre spitze, stumme Zunge bohrt sich durch meinen Rücken in mein Herz, was bei jedem Schlag den Lebenssaft an ihre Lefzen spritz, wo es von ihr ignoriert wird und einfach auf den Asphalt tropft.

Nur kommunizierenden Menschen kann geholfen werden, und das hat bis heute auch immer geklappt.
Heute, der Tag der so schön werden sollte, ein besonderer Tag, einfach vernichtet.

Ich entschließe mich etwas Asphalt zu fressen und peitsche mit den 115 Pferden ins Sauerland.
Raus aus dem Kopf ihr schlechten Gedanken.

Tempolimit 30 so ein Quatsch nicht heute, da geht auch 3x30 + 10 oder so.
Solange ich niemanden anderen gefährde ist mir das heute mal schnuppe.
Da ist die Leitplanke hinter der es 100 Meter in die Tiefe geht und sie rückt näher, was soll's.
Was wäre wohl wenn ich einfach aus der Kurve heraus beschleunige?
Mit etwas Glück fängt mich eine Tanne auf, wie bei Rambo, oder auch nicht egal.
Ich lege mich wieder in die Kurve und merke nicht wie die Kilometer vergehen und wohin ich fahre.
Reflux fährt mit mir, auch egal.
Ich halte nicht, nie wieder, warum auch?
Was ist das alles jetzt noch wert, gar nichts.

Der Asphalt kocht in der Sonne, ich auch.
Das Vorderrad immer am linken Rücklicht des Vordermanns und jede Situation zum Überholen ausgenutzt.
Heute ist alles egal, ich kann nicht denken, nicht sprechen, nicht atmen, nicht schlucken, nicht spucken. Trinken wäre evtl. eine Lösung, oder auch nicht, egal, weiter.

Langsam kommen wieder normale Gedanken, die Schmerzen, das Zurückgesetzt fühlen, die Enttäuschung mildern sich ab, der Druck im Kopf weicht einem Tinnitus, aber den kenn ich ja schon.

Ich bin wieder in der Lage die Situation aus einer anderen Sicht zu sehen.
Vielleicht weiß sie gar nicht wie viel es mir bedeutet bei dem Abschluss dabei zu sein?
Einen Weg den wir zusammen auf spektakuläre Weise begonnen haben, als Team, das auch das Unmögliche schafft.
Sie kann nicht wissen wie stolz ich auf sie bin.
Wie glücklich ich bin.
Ich stand auf dem Mount Everest und ihre Worte schubsten mich innerhalb von einer Sekunde die 8848 Meter ins Tal.
Der absolute Hammer.
Absicht oder nicht, der Sturz tat verdammt weh.

Also Steigeisen in die Hand und wieder rauf, wenn sie mir hilft.
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oder warum es sich lohnt das Leben zu lieben

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