Inuit oder die Kunst zu sterben
Als Kind sah ich einen Film über die Inuit.
Sie füuhrten von Anfang an ein hartes Leben, die Männer gingen auf die Jagd und brachten das Fleisch nach hause, wo sie es zum Teil verzehrten und zum Teil haltbar machten. Sie nahmen sich das aus der Natur (Eisbären, Fische oder Robben) was sie zu ihrem eigenen Leben benötigten.
In diesem Lebensraum zu überleben war nicht einfach, ständig wechselnde Orte an denen man lebte und stetiges Reisen unter den harten Bedingungen.
War damals halt noch ein Urfolk.
Zum Ende des Films begab sich die Familie wieder auf Reisen in das ewige Eis. Als sie vier Tage gereist waren war der Opa der Familie zu schwach um weiter zu reisen. Da keine Aussicht zur Besserung für ihn bestand ließ man ihn zurück, damit der Eisbär ihn bekommen konnte und der Kreislauf wieder geschlossen war.
Jagen und gejagt werden war ihr Alltag.
Für mich als Kind eine ungeheuerliche Vorstellung.
Heute hätte ich meinem Vater einen Eisbären gewünscht und er sich wohl auch.
Sein Zustand kann sich nicht verbessern und er wird schwächer.
Nichts gelingt ihm mehr und doch kann er nicht sterben.
Er würde sich wohl selst das Leben nehmen aber auch dazu fehlt ihm die Kraft.
Und trotzdem lebt er weiter.
Keine Schmerzen, dank Medikamenten.
Ernährung im Notfall jetzt schon ein paar mal künstlich.
Krankenhaus, zu Hause wieder KH.
Er bittet mich ihm zu helfen von dieser Welt zu kommen und ich sehe in seinen Augen, dass er es ernst meint.
Ich erkläre ihm, dass das nicht möglich ist, ich ihn nur auf seinem Weg geleiten kann.
Dann nehme ich seine knöcherne Hand und streichle sie ein wenig.
Zum ersten Mal in meinem Leben.
Wir weinen und der Eisbär will einfach noch nicht kommen.
Sie füuhrten von Anfang an ein hartes Leben, die Männer gingen auf die Jagd und brachten das Fleisch nach hause, wo sie es zum Teil verzehrten und zum Teil haltbar machten. Sie nahmen sich das aus der Natur (Eisbären, Fische oder Robben) was sie zu ihrem eigenen Leben benötigten.
In diesem Lebensraum zu überleben war nicht einfach, ständig wechselnde Orte an denen man lebte und stetiges Reisen unter den harten Bedingungen.
War damals halt noch ein Urfolk.
Zum Ende des Films begab sich die Familie wieder auf Reisen in das ewige Eis. Als sie vier Tage gereist waren war der Opa der Familie zu schwach um weiter zu reisen. Da keine Aussicht zur Besserung für ihn bestand ließ man ihn zurück, damit der Eisbär ihn bekommen konnte und der Kreislauf wieder geschlossen war.
Jagen und gejagt werden war ihr Alltag.
Für mich als Kind eine ungeheuerliche Vorstellung.
Heute hätte ich meinem Vater einen Eisbären gewünscht und er sich wohl auch.
Sein Zustand kann sich nicht verbessern und er wird schwächer.
Nichts gelingt ihm mehr und doch kann er nicht sterben.
Er würde sich wohl selst das Leben nehmen aber auch dazu fehlt ihm die Kraft.
Und trotzdem lebt er weiter.
Keine Schmerzen, dank Medikamenten.
Ernährung im Notfall jetzt schon ein paar mal künstlich.
Krankenhaus, zu Hause wieder KH.
Er bittet mich ihm zu helfen von dieser Welt zu kommen und ich sehe in seinen Augen, dass er es ernst meint.
Ich erkläre ihm, dass das nicht möglich ist, ich ihn nur auf seinem Weg geleiten kann.
Dann nehme ich seine knöcherne Hand und streichle sie ein wenig.
Zum ersten Mal in meinem Leben.
Wir weinen und der Eisbär will einfach noch nicht kommen.
lifelove - 9. Aug, 03:07
das drama kommt für diese (noch existierenden) naturvölker mit der sogenannten zivilisation des weißen mannes.
es gibt sicherlich keine kunst zu sterben. ich bin seit 25 jahren altenpfleger. tod uns sterben sind sehr persönliche/individuelle angelegenheiten. manche rituale helfen vielleicht - falls sie kulturell auf eine hohe akzeptanz stoßen. ansonsten ist einfach das eigene gefühl die einzige hilfe ... und wie weit wir unseren gefühlen trauen.
um das leid kommen wir nicht drumrum. wir haben nur die mitmenschlichkeit / solidarität, die es uns erleichtern kann. leider nicht immer in genügendem maß erfahrbar.